Was bedeutet ein niedriger diastolischer Wert? Wenn der untere Blutdruck beunruhigend wird

Blutdruckmessungen gehören zu den häufigsten Gesundheitschecks überhaupt – doch während viele Menschen sich auf den oberen (systolischen) Wert konzentrieren, wird der untere, diastolische Wert oft übersehen. Dabei kann ein dauerhaft zu niedriger diastolischer Blutdruck wichtige Hinweise auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit geben – und in manchen Fällen sogar ein Warnsignal sein.

Wie lunartis.hu berichtet, lohnt es sich, genauer hinzusehen: Was sagt ein niedriger diastolischer Wert aus? Wann ist er harmlos, und wann sollte man handeln?

Was ist der diastolische Blutdruckwert?

Der Blutdruck besteht aus zwei Zahlen:

  • Der systolische Wert (die obere Zahl) misst den Druck, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in die Gefäße pumpt.

  • Der diastolische Wert (die untere Zahl) misst den Druck, wenn das Herz zwischen zwei Schlägen ruht und sich wieder mit Blut füllt.

Ein normaler Blutdruck liegt in der Regel bei etwa 120/80 mmHg. Liegt der diastolische Wert jedoch dauerhaft unter 60 mmHg, spricht man von einem niedrigen diastolischen Blutdruck (Diastolische Hypotonie).

Wann wird ein niedriger diastolischer Wert zum Problem?

Ein leicht niedriger diastolischer Wert ist nicht automatisch gefährlich – besonders bei jungen, gesunden Menschen oder sportlich Aktiven. Doch in bestimmten Fällen kann er Risiken bergen:

  • Bei älteren Menschen, deren Gefäße weniger elastisch sind

  • Bei Menschen mit Herzerkrankungen, da ein niedriger unterer Wert die Durchblutung des Herzmuskels beeinträchtigen kann

  • Wenn Symptome auftreten, wie Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit oder Ohnmacht

  • In Verbindung mit niedrigem systolischem Blutdruck, was auf eine allgemeine Kreislaufschwäche hinweist

Ein dauerhaft zu niedriger diastolischer Druck kann die Durchblutung lebenswichtiger Organe – insbesondere des Herzens und Gehirns – einschränken.

Mögliche Ursachen für einen niedrigen diastolischen Blutdruck

Ein niedriger diastolischer Wert kann viele Ursachen haben, darunter:

  • Veranlagung: Manche Menschen haben von Natur aus niedrige Blutdruckwerte.

  • Übermäßige körperliche Aktivität: Sportler haben oft einen niedrigen Ruhepuls und Blutdruck.

  • Dehydrierung: Zu wenig Flüssigkeit verringert das Blutvolumen und senkt den Blutdruck.

  • Blutverlust oder innere Blutungen

  • Herzklappenfehler oder Herzschwäche

  • Hormonelle Störungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion, Nebennierenprobleme)

  • Medikamente, wie Diuretika oder Blutdrucksenker

  • Infektionen oder Schockzustände, die den Kreislauf belasten

Eine ärztliche Abklärung ist wichtig, um die genaue Ursache zu erkennen – besonders, wenn der niedrige Wert neu auftritt oder sich verschlechtert.

Typische Symptome bei zu niedrigem diastolischem Wert

Ein zu niedriger diastolischer Blutdruck kann sich durch verschiedene Beschwerden äußern:

  • Schwindel oder Benommenheit, vor allem beim schnellen Aufstehen

  • Müdigkeit, Schwächegefühl

  • Konzentrationsprobleme

  • Kalte Hände und Füße

  • Ohrensausen

  • In schweren Fällen: Ohnmachtsanfälle oder Kollaps

Wichtig: Diese Symptome können auch andere Ursachen haben – daher sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, wenn sie häufiger auftreten.

Welche Risiken bestehen bei dauerhaft niedrigem diastolischem Blutdruck?

Der größte Risikofaktor bei niedrigem diastolischem Blutdruck ist die unzureichende Versorgung des Herzens mit Sauerstoff. Vor allem bei älteren Menschen kann dies zu Herzmuskelunterversorgung, Angina pectoris oder im schlimmsten Fall zu Herzinfarkt führen.

Auch das Schlaganfallrisiko kann steigen, wenn das Gehirn wiederholt unterversorgt wird – insbesondere bei stark schwankenden Blutdruckwerten oder in Kombination mit Arteriosklerose.

Was kann man tun? Behandlung und Prävention

Die Behandlung hängt stark von der Ursache ab. Hier einige Maßnahmen, die helfen können:

  • Flüssigkeitszufuhr steigern: Trinken Sie ausreichend Wasser, besonders bei Hitze oder körperlicher Belastung.

  • Ernährung anpassen: Eine salzreiche Ernährung kann – nach ärztlicher Rücksprache – den Blutdruck erhöhen.

  • Bewegung fördern: Regelmäßige, moderate Bewegung stärkt den Kreislauf.

  • Langsames Aufstehen: Um Kreislaufprobleme beim Lagewechsel zu vermeiden.

  • Medikamentenanpassung: Bei Nebenwirkungen sollte die Medikation vom Arzt überprüft werden.

  • Kompressionsstrümpfe: Können helfen, den venösen Rückfluss zu verbessern.

In manchen Fällen können Medikamente notwendig sein – etwa wenn Herzprobleme vorliegen oder andere Therapien nicht ausreichen.

Wann zum Arzt?

Ein kurzfristig niedriger Wert ohne Beschwerden ist meist unproblematisch. Wenn jedoch folgende Punkte zutreffen, sollte ärztliche Hilfe gesucht werden:

  • Wiederholte oder anhaltende Symptome (z. B. Schwindel, Schwäche)

  • Blutdruck unter 90/60 mmHg – besonders bei älteren Menschen

  • Bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Verdacht auf Flüssigkeitsmangel, Blutverlust oder hormonelle Probleme

Regelmäßige Blutdruckmessungen und ärztliche Kontrollen helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Fazit

Ein niedriger diastolischer Blutdruck ist nicht immer ein Grund zur Sorge – kann aber in bestimmten Situationen gefährlich sein. Besonders bei älteren Menschen oder bestehenden Vorerkrankungen sollte er ernst genommen werden. Mit gezielter Diagnostik, gesunder Lebensweise und gegebenenfalls medizinischer Unterstützung lässt sich der Kreislauf in den meisten Fällen wieder ins Gleichgewicht bringen.

Quelle: lunartis.hu – Mit mutat az alacsony diasztolés érték? Amikor a vérnyomás alsó száma aggasztóvá válik